Wobei man bezüglich "Rekorde" noch klarstellen muss, dass der dCi bei ca. 180 km/h endgültig schlapp macht, der TCe150 aber locker über 200 fährt. Das klingt zwar nach extrem geringem Unterschied, ist aber in der Praxis meiner Erfahrung nach schon das Quäntchen, das zwischen einem "Kleinwagen" und einem "ernstzunehmenden Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn" einen Unterschied macht... Mindestens in den Augen der anderen Fahrer 

Na ja - mit groberem Profil bei At-oder gar MT-Reifen 180 oder 200 km/h zu fahren ist nun alles andere als ein Genuss; die Ohren danken es, wenn man davon Abstand nimmt.  . Mit Dachlast sollte man ebenfalls darauf verzichten, allzu zügig zu fahren (mir ist schon mal  bei einem anderen Fahrzeug bei 130 km/h ein Dachträger samt vier darauf montierten, hochwertigen Rennrädern auf der AB "abmarschiert"; zum Glück fuhr da niemand hinterher, aber den Knall samt folgendem Funkenregen im Rückspiegel habe ich jetzt noch vor Augen.  ). Ich lass die anderen rasen: Der Weg ist das Ziel  .

Alternativen gibt es leider auch nicht. Der aktuelle Vitara ist irgendwie sehr weich gespült. Subaru mag ich nicht. Alle möglichen Allroad Modelle vom VW und Audi sind nicht ausreichend Geländegängig, insbesondere was die Unterbodenfreiheit angeht.

Für mich war ernsthaft der Jeep Renegade mit der 1.3L T-GDI Maschine eine Alternative, obwohl er nur 2WD ist. Ich bin den knapp 4 Wochen gefahren und war schon beeindruckt. Mit einer dem Dustrer entsprechenden Ausstattung (sogar noch drüber) liegt der nur ca. 8000 Euro oberhalb des Duster, da sind auch noch Rabatte möglich. Gegenüber meinem Adventure mit der ähnlichen Maschine TCe150 wäre ich auf deutlich weniger als 5000 Euro Aufpreis gekommen. Dafür hat der Renegade kein Getriebeheulen und ist definitiv eine Qualitätsstufe in der Verarbeitung drüber.

Letztendlich hab ich den Duster wegen des 4WD genommen, aber manchmal, in dunklen und schwarzen Nächten kriecht der Zweifel an mir hoch, ob ich da alles richtig gemacht habe.... 

Auch wenn´s für den Themenstarter nicht ausschlaggebend erscheint, die Sache mit der Höchstgeschwindigkeit beim TCe150 ist m. E. fast schon gefährlich, da kaum einer der anderen Verkehrsteilnehmer damit rechnet, dass ein DACIA mit über 200 angeflogen kommt, auch wenn die bei 250 abgeriegelte Premiumklasse darüber nur müde lächelt. Als mein dCi zur Umrüstung in der Werkstatt war, bekam ich besagten TCe mit, und auch wenn ich sonst nicht derjenige bin, der mit fremdem Eigentum sorglos umgeht, konnte ich mir nicht verkneifen zu testen, wie sich die Höchstgeschwindigkeit so anfühlt. Unterm Strich ziemlich gut, aber meinen dCi möchte ich nicht missen ... und mit dem reichen mir 130 bis 160 ...

Ich lese mir jetzt auch nicht die langen Trööts der singenden "4WD-Getriebe" (was ist das überhaupt?) durch. Ich scheine auch beim 2. Duster davon nicht betroffen, oder ich weiß einfach nicht, wie sich das anhören soll.

Leckende Lenkservos? Keine Ahnung. Mein 1. Duster (DIPh2, dCi, 4WD) hatte diesbezüglich knapp 140T problemlose km auf der Uhr.

Eine "rupfende" Kupplung wurde ihm bescheinigt, aber ich habe davon nie etwas bemerkt. Vielleicht waren das ganz sensible Füße, die ihn da bewegt haben.

Alles, was ich an Defekten hatte, war selbstverschuldet, da ich den Wagen offroad nicht wirklich geschont habe. Mit dem jetzigen bin ich vorsichtiger ...



Happy  ~ Daytona!

Alles, was ich an Defekten hatte, war selbstverschuldet, da ich den Wagen offroad nicht wirklich geschont habe. Mit dem jetzigen bin ich vorsichtiger ...
Happy  ~ Daytona!

Ich bin mit meinem Jimny im Gelände auch nicht zimperlich (aber der kann auch alles und das macht Spaß). Mit dem Duster wäre ich da definitiv vorsichtiger. Aber kannst du berichten welche Bauteile im Gelände besonders leiden bzw. welche in deinem Duster zuerst die Grätsche gemacht haben?

Die Heckschürze verabschiedet sich, tief im Schlamm. Sonst eigentlich nichts Besonderes.
Spurstangenkopf usw., aber das ist bei allen Dacia so.

Der Duster ist unten herum ziemlich robust. Einzig der irgendwann 2017 oder 2018 eingeführte Sensor oder so am Abgas steht sehr unglücklich heraus, der Rest ist unempfindlich. So unempfindlich wie ein Jimny oder so, nicht so wie ein Panzer. Mit ausreichend Wupdizität oder mit Pech bei der Auswahl der Kontaktstelle geht dort auch etwas kaputt. Radhalterung wäre so ein Kandidat, Querlenker usw. Das dürfte aber beim Jimny nicht anders sein, trotz Leiterrahmens hat er ja wohl Einzelradaufhängung.

In Summe: Mit dem Duster kann man sich in den Dreck wagen. Wer den Wagen ständig über harten Boden schrammen lässt, muss mit Schäden rechnen. Beim Duster weniger als bei manchen anderen Wagen, weil der Duster Unterboden ziemlich glatt ist (wenig Hervorstehendes und dadurch Empfindliches), und weil Dacia Leitungs usw. nicht an den ganz blöden Stellen verbaut. Mein Suzuki ist da deutlich empfindlicher...

Aber kannst du berichten welche Bauteile im Gelände besonders leiden bzw. welche in deinem Duster zuerst die Grätsche gemacht haben?

So richtig die Grätsche als DIREKTEN Erfolg des Missachtens des Bauchgefühl hat nichts gemacht. Lustigerweise war ich (gefühlt) robuster im Gelände unterwegs als etwa jkarpa, wir sind einige Male hintereinander gefahren, aber wegbrechende Teile gab´s bei mir nicht.

Sehr unangenehm war hingegen, dass ich 2017 nahe Köln des nachts liegenblieb, weil sich eine Rolle des Riementriebs verabschiedet hatte und die Batterie nicht mehr geladen wurde. Die Rolle fand ich unten auf dem Motorschutzblech, mit dunklen Verfärbungen an der Befestigung. Ich vermute, da hat sich beim Tauchbad 2017 oder bei einer der sehr staubigen DoB-Fahrten ein Schmutzteilchen festgesetzt, wodurch das alles heißlief und irgendwann aufgab.

Einmal musste der Klimakompressor getauscht werden. Ich vermute, der war im Tauchbad auch abgesoffen. Oder eben auch von Staubbefall betroffen.

Ich halte das aber für Defekte, die auch den besten richtigen Offroader ereilen können.

Das Tauchbad:


Das war beim DoB 2017. Sieht nicht wild aus, aber ich stand da fast eine halbe Stunde, Motor ließ ich laufen, und beim "Wühlen" lief durch alle Türen Wasser rein. Ich hatte die tiefe LKW-Spur nicht auf der Pfanne, und so saß ich auf ... seitdem fahr ich da immer rechts (in Fahrtrichtung gesehen, hier links auf dem Foto) "durch" die Bäume ... in einem meiner Videos vom diesjährigen DoB ist das zu sehen, jkarpa fährt im "Schwarzwäldler" voraus.

Ach, und 2015 hat der liebe Godsvin meinen Gandalf beim ersten DoB an einer anderen Stelle versenkt, das Wasser schwabbte gefühlt bis zum Dach, aber dabei ist nichts passiert und es gab keine Folgeschäden.


Also, richtig zu Bruch is direkt IM Gelände nichts gegangen (außer der fahrerseitige Spiegel beim 2020er-DoB, aber den konnten wir mit (vereinten) Bordmitteln instandsetzen). Fahrwerkstechnisch wurde die rechte Koppelstange erneuert, weil ausgeschlagen, aber das war bei ca. 120.000 km, was ich jetzt nicht als übermäßig schlimm empfinde. Abgeben habe ich den Wagen mit bummelig 140.000 km.

Ich hätte ihn noch weiterfahren können, aber der Duster II lockte, die 16 % MwSt auch ... und überhaupt ... Bauch sagte: "Will haben".

Schau Dir überhaupt mal Fotos und Videos der Offroad-Treffen an. So erhältst Du einen guten Eindruck, was wir mit dem Duster machen. Wenn das in etwa Deinem Fahrprofil entspricht, triffst Du eine gute Wahl. Falls es eher robuster zugehen sollte, tja ... was war die Alternative? (ach ja ... gibt´s ja nicht ...  )

Ach so, der Wagen war um 30 mm höhergelegt, der jetzige kommt auf ein Plus von ca. 44 mm gegenüber der Serie.



Happy  ~ Daytona!